Wenn der Postbote Montags nicht mehr klingelt – Post stellt für 5 Wochen die Montags-Zustellung ein

Immer wieder Montags. Ab heute stellt die Deutsche Post die Montags-Zustellung ein. Betroffen sind Briefzustellungen in Haushalte und Firmen. Der Konzern begründet diese ungewöhnliche und fünf Wochen andauernde Maßnahme mit rückläufigen Briefsendungen. Wie der Deutsche Postdienstleister-Verband DVPT e. V. in seiner heutigen Pressemitteilung anmerkt, verstößt die Post gegen die Pflicht zur Erfüllung der Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV), deren Erfüllung ihr als marktbeherrschendes Unternehmen mit mehr als 80% Marktanteil im Briefbereich verpflichtend obliegt. Die PUDLV verlangt in ihrer Vorschrift vom Universaldienstleister schnörkellos „Die Zustellung hat mindestens einmal werktäglich zu erfolgen.“. Der Verband fordert nun das Einschreiten der Bundesnetzagentur als Aufsichtsbehörde.

Dennoch erkennt der Verbraucherschutzverband DVPT e. V. die Situation mit dem Hinweis auf veränderte Nutzungsgewohnheiten der Gesellschaft mit jährlich ca. drei Prozent weniger Briefpost und deren Kompensation durch elektronische Medien. Wachsende Zahlen von Online-Bestellungen erhöhen das Paketaufkommen und den Personalaufwand innerhalb der Post. Tatsächlich haben schon einige wenige EU-Länder lediglich die fünfmalige Zustellung pro Woche für ihren Universaldienstleister vorgeschrieben.

Der DVPT e. V. schlägt eine Diskussion darüber vor, ob dies in Deutschland auch eine zeitgemäße Lösung sein könne. Dabei muss offen über die Frage diskutiert werden, ob als zustellfreier Wochentag der Montag oder der Samstag in Frage kommen kann. In früheren Diskussionen darüber hatte die Werbeindustrie darauf bestanden, dass der Samstag unverzichtbar der wichtigste Tag zur Zustellung von Katalogen und Werbepost sei. Ein Argument, das sich durch die alltägliche Nutzung des Internets möglicherweise inzwischen auch verändert hat.

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