Bauen in Berlin hat so seine Tücken: So manches Groß-Bauprojekt will einfach nicht fertig werden und wird immer teurer und andere Gebäude wollen einfach nicht weichen. So ergeht es auch der Hauptpost in Berlin-Spandau. Der Bezirk, eigentlich nicht richtig in Berlin, aber an der Havel gelegen, ist bequem mit der U-Bahn erreichbar. Tritt man aus dem Endbahnhof Rathaus Spandau und steuert den Bahnhof Spandau an, so erblickt man unweigerlich die Ruine des Haupostamtes. Und das bereits seit über 20 Jahren. 1980 für rund 21 Millionen D-Mark im knalligen Zeitgeschmack errichtet, ist die Ruine seit Ende der 1990er Jahre dem Verfall preisgegeben. Der Schandfleck in unmittelbarer Nähe des Spandauer Bahnhofs hat viele Investoren kommen und gehen sehen. Doch zum Frühling keimt jetzt Hoffnung: Ende April läuft die exklusive Option eines Interessenten aus. Liegt bis dahin ein ansprechendes Konzept vor, soll ein Bebauungsplan innerhalb eines Jahres bearbeitet werden. Rekordverdächtig für Berliner Verhältnisse. Was dann nach Abriss der Hauptpost und Neubau auf dem Gelände geschieht, ist ungewiss. Ein Einkaufszentrum wird es jedenfalls nicht. Davon hat Spandau bereits die Arcaden.
