Teilen ist das neue Haben – Wie die Sharing Economy die Logistik-Branche verändert

Der neue Trend Report von DHL zeigt: Logistik spielt eine wichtige Rolle beim Aufbau der neuen Sharing Economy. Neue digitale Plattformen und Geschäftsmodelle, bei denen „Teilen statt besitzen“ im Mittelpunkt stehen, bieten erhebliche Entwicklungsmöglichkeiten für die Logistikindustrie. Der Report „Sharing Economy Logistics – Rethinking Logistics with access over ownership“ beschreibt die wesentlichen Elemente der Sharing Economy, erfolgreiche Beispiele aus anderen Branchen sowie mögliche praktische Anwendungen in der Logistik-Wertschöpfungskette.

Wie funktioniert Sharing?

In der Sharing Economy erhalten Verbraucher – Privatpersonen oder Organisationen – vorübergehend Zugang zu Wirtschaftsgütern, Services oder Fähigkeiten, die ein anderer besitzt und die andernfalls zu wenig genutzt würden. Dadurch werden Ressourcen nicht nur effizienter, sondern auch wirtschaftlicher und umweltfreundlicher genutzt. Der Gedanke des Teilens ist auch in der Logistik nicht neu. Als damals noch junges Unternehmen bot DHL beispielsweise Privatreisenden ein kostenloses Flugticket, wenn sie dafür ihr Freigepäck an DHL abtraten – mit dem Ziel, wichtige Frachtdokumente schneller zu transportieren. Da so der Originalfrachtbrief vorlag, noch bevor das Containerschiff in den Hafen einlief, war die Zollabwicklung schneller erledigt – der Grundstein für die Expresslogistik war gelegt.

Sharing Economy  erfindet die Logistik neu

Online-Plattformen für die Sharing Economy und gemeinschaftlicher Zugang zu vorhandenen Wirtschaftsgütern sind die Treiber, die das Konzept des „Teilens“ neu definieren und die weitere Entwicklung der Logistikbranche bestimmen. Die gemeinschaftliche Nutzung von Lagerflächen, Transportkapazitäten, Daten, Lkw- und Frachtkapazitäten sowie Personal sind nur einige Beispiele für einen erfolgreichen Einsatz der Sharing Economy in der Logistikbranche.

Forschungsergebnisse zeigen zum Beispiel, dass jeder vierte Lkw in den USA und Europa leer fährt. Und selbst bei beladenen Lkw werden im Durchschnitt nur 50 Prozent der Kapazitäten genutzt. Mit digitalen Plattformen kann man sich in Echtzeit über den Auslastungsgrad informieren und täglich auf die freien Transportkapazitäten von fast allen Lkw, aber auch kleinen Lieferwagen und sogar Privatfahrzeugen zugreifen. DHL bietet mit seiner neuen Echtzeit-Frachtplattform Saloodo! bereits eine Lösung an, die dafür sorgt, dass vorhandene Kapazitäten nicht ungenutzt bleiben. Saloodo! macht sich das globale Netz von Smartphone-Besitzern zunutze und kommuniziert in Echtzeit mit einer breiten Versenderbasis zur Vermittlung überschüssiger Transportkapazitäten.

Diese Möglichkeit zur Erschließung neuer Geschäftsmöglichkeiten ist aber auch mit Herausforderungen verbunden. Hier gilt es, Themen wie Risikohaftung, Transparenz, Versicherung und Arbeitsschutz nicht außer Acht zu lassen. Auch das Tempo von technologischem Fortschritt und gesellschaftlichem Wandel ist nicht zu unterschätzen. Der Regulierungsrahmen kann da oft nicht mithalten.

Ein Kommentar

  1. Hmmm…
    Erstmal anmelden, dann auf ne Anfrage irgendwann mal Angebote bekommen und dann nen Vertrag mit Saloodo abschließen, die ja dann gar nicht direkt mit der Spedition zusammenhängen? Das klingt jetzt wenig überzeugend finde ich… ist mir ein bisschen zu wackelig, auch wenn der Ansatz gut klingt. Hoffe dass sich das in die richtige Richtung weiterentwickelt!

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