Im Dunkeln: Portoanpassung für die E-Post Business Box bleibt unklar

Der tägliche Weg zum Hausbriefkasten blieb heute vielversprechend. Nach Leerung fiel mir „Einkauf Aktuell“ in die Hände. Das Reklameblatt, herausgegeben von der Deutschen Post AG. Eigentlich schon dabei das Blättchen seiner Bestimmung, der Ablage in den Alt-Papier-Container zu übergeben, blieb ich doch bei einem Artikel hängen. Darin erklärt der Post-Multi den Kunden seine „moderate“ Portoerhöhung (ich berichtete) zum Januar 2015 beim Standardbrief von 60 auf 62 Cent.

Neben weitschweifigen Begründungen – „im europäischen Vergleich liegen wir nicht über Durchschnittsniveau“ – folgen die Hinweise Briefmarken weiter zu nutzen und Ergänzungsmarken zu kaufen. Weiter unten im Artikel findet sich ein Link zu einer Webseite, die über Preisänderungen bei internationalen und gewerblichen Briefprodukten informiert. Neugierig geworden, las ich die Informationen zur E-Post Business Box:

Als Nutzer des Online-Angebotes E-Post Business Box der Post AG, interessierte es mich, wie sich denn die neue Preisgestaltung bei diesem Online Angebot auswirkt. Denn: „Briefe digital Versenden – wird so einfach wie Drucken“, so das Versprechen des Anbieters. Bei diesem Service-Angebot werden wie gewohnt die Anschreiben formuliert, unter „Drucken“ die vorher installierte „E-Postbusiness Box“ ausgewählt und auf „Senden“ gedrückt – schon übernimmt die E-Post alle Schritte der Zustellung. Entweder wird die elektronisch versendete Briefpost gedruckt, kuvertiert und wie gewohnt durch den Zusteller ausgeliefert, oder die Post wird dem Empfänger digital zugestellt.

Beworben wir das Produkt in erster Linie mit den Preisvorteilen. Die Grafik auf der Webseite (Link) verspricht große Einsparpotenziale: 498 Euro im ersten Jahr der Nutzung, 2.874 Euro bereits im zweiten Jahr und im dritten Jahr sind schon 5.250 Euro gespart.

Allerdings bezieht sich die Berechnungsgrundlage noch auf die alten Portokosten (60 Cent für Porto plus 10 Cent als Annahme für Druck, Kuvertierung und Material) vs. Kosten Versand über E-Postbusiness Box (48 Cent Druck und Versand bzw. 40 Cent bei elektronischem Versand, inkl. 690 € einmalige Anschaffungskosten und monatlich 19 € Lizenz- und Servicepauschale).

Gut und schön, jedoch werden auf der Webseite nicht die neuen Tarife berücksichtigt. Also fragen kostet ja nichts. Die Antwort auf meine E-Mail-Anfrage über das Kontaktformular ließ nicht lange auf sich warten:

„Sehr geehrter Herr Fischer,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Sie fragen nach, wie sich die Portogestaltung im Zuge der Preisanpassung im Januar 2015 auf die Porto-Preise der E-POSTBUSINESS Box auswirken wird. Dazu liegen uns noch keine Informationen vor. Bitte wenden Sie sich an ein Direktmarketingcenter der Deutschen Post in Ihrer Nähe. Sie finden das nächstgelegene Direktmarketingcenter hier: https://www.direktmarketingcenter.de/vor-ort.html

Wir freuen uns, wenn Ihnen diese Informationen weiterhelfen.“

Ach, so werden die Tarife nun im Direkt Marketing Center ausgehandelt? Preistransparenz sieht anders aus. „E-Post. Organisiert, denkt mit, erledigt“ – bei diesem Claim sollte noch nachgebessert werden.

Nur nicht gleich aufgeben. Da sich über die Webseite keine ergiebige Auskunft ergab. Versuche ich mein Glück beim Direktmarketing Center und stelle meine Frage noch mal:

„Wie wirkt sich die Erhöhug der Tarife für Standardbriefe auf Ihre Preise für physisch zugestellte e-Postbriefe aus?“

Die Antwort kam prompt:

Sehr geehrter Herr Fischer,

vielen Dank für Ihre Mail.

Zu diesem Thema haben wir noch keine weiteren Informationen erhalten.

Da sich die Preise im E-Post Portal an die Briefpreise anlehnen, gehen wir davon aus, dass Diese auch eins zu eins

angepasst werden.

Für die E-Post Business Box können wir noch keine Aussage treffen.

 

Dann gehen wir mal davon aus. Keine Antwort ist auch eine Antwort. Die Nutzung wird nach dieser Informationspolitik fragwürdig.

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